beim Lesen der Beschreibung zum Modulbooster fiel meine Aufmerksamkeit auf die "Möglichkeit des analogen Betriebs". Ich habe zwar nicht verstanden, was damit gemeint ist, aber mir schoss Folgendes durch den Kopf:
Wenn ich das alles richtig verstanden habe, müsste es mit einem solchen oder ähnlichen Booster theoretisch möglich sein mehrere analoge Loks unabhängig von einander auf der Anlage zu fahren (nämlich eine pro Modul, das man auch Block nennen könnte). Voraussetzung ist natürlich, dass man z.B. eine Software hat, die weiß welche Lok wann von einem Modul ins Nächste fährt. Sie müsste dann diesen Booster veranlassen eine entsprechende Spannung (per PWM etc.) zu erzeugen. Da der Booster, wenn ich es richtig verstanden habe, eine eigene Adresse hat dürfte dies ja möglich sein.
Weiter gedacht bedeutet dies ja auch, das man dann gemischt analog und digital fahren könnte, indem man die einzelnen Boostern das Digitalsignal oder ein "analoges Signal" verstärken lässt.
Mich würde mal interessieren was von meinen Gehirngespinsten realisierbar wäre bzw. ob ggfs. schon etwas davon mit dem aktuellen Booster möglich ist.
Thorsten schrieb:es gibt nur eine Trennung zum CAN! Da musst Du schon die Gleise zwei polig trennen.
Was aber passiert wenn Du von dem einen in den anderen Bereich ohne Schleuse fährts, weiß ich nicht. Im Extremfall schalten dann die Booster einfach ab.
Software bin ich de falsche, da kann ich nicht helfen.
Im Prinziß ist das dann nix anderes als ein Lokdecoder mit großer Endstufe.
Hallo Thorsten,
danke für die schnelle Antwort.
Fragt sich, ob ein Kurzschluss auf den Lokdekoder zurückschlägt? Das muss ich dann bei Bedarf mit einem einfachen "Opfer-"Dekoder testen.
Beiträge: 2257 Ort: in der Lampe Eingetreten: 03.06.10 Status: Offline
Eingetragen am 16.03.2012 08:37
Hallo Michael,
der Kurzschluss solte nicht auf den Decoder durchgehen können, da er nur das Führungssignal stellt und nicht belastet wird.
Was aber mit der Gegenspannung ist, die auftreten kann weiß ich nicht.
der Kurzschluss solte nicht auf den Decoder durchgehen können, da er nur das Führungssignal stellt und nicht belastet wird.
Was aber mit der Gegenspannung ist, die auftreten kann weiß ich nicht.
Guten Morgen Thorsten,
gut zu wissen, dann brauche ich keinen "Opfer-"Dekoder .
Was meinst du mit "Gegenspannung "? Die Beieinflussung, wenn eine Lok Boostergrenzen überfährt? Wenn ja, wäre das nicht ein allgemeines Problem, dass auch im regulären Digitalbetrieb auftritt, und im ModulBooster gelöst ist?
Beiträge: 2257 Ort: in der Lampe Eingetreten: 03.06.10 Status: Offline
Eingetragen am 16.03.2012 11:11
Hallo Michael,
Du musst unterscheiden, die Zentrale generiert ein Signal, was um eine Mitte hin und her schaltet.
Der Lokdecoder sendet einfach nur eine PWM an den Motor. Da wird es keinen Bezugspunkt geben. Vorallem nicht zwischen den Deocdern. So kann der Booster "Ein" der andere "Aus" sein. Das würde ihn, wenn die Zeit und der Strom reicht, dazu bringen abzuschalten. Diese Spannung geht aber auch auf den Decoder weiter, hier ist die Frage wann er dicht macht. Viele Decoder haben bei etwas über 22Volt ihr dasein bereist beendet. Der Booster kann bis etwa 65Volt die Spannung einfach runter schlucken.
Was Du auch bedenken soltes, mordern decoder habe eine Regelung, die den Motror messen, was hier passiert wenn der Decoder nichts erkennt weiß ich auch nicht. Zu dieem Thema steht gerade etwas in der aktuellen digitalen Modellbahn.
Was da aber alles passieren kann ist von dem wirklich verwendeten Decoder, der Verkabellung und sicher noch anderen Dingen abhängig, so das ich dazu keien Aussage treffen kann.
Gut zu wissen, dann hätten meine alten Lok-Dekoder Schätzchen ja noch ihre Daseinsberechtigung, da sie ohne Lastregelung sind. (Der Artikel in der Digitalen Modellbahn 2-2012 ist übrigens sehr interessant!)
Werde mich mal weiter erkundigen. Sieht schon nach einer Dauerkarte für die Messe aus .
Euere Überlegung zur Ansteuerung des Boosters ohne galvanische Trennung scheitert daran, dass kein aktueller Lokdecoder mit einer bipolaren internen Versorgungsspannung arbeitet, wie es bei Verstärkern üblich ist. Dem entsprechend ist der Minuspol des Decoder-Gleichrichters nicht gleich der Schienen-Masse des Decoders! Verbindet man also den Decodermotorausgang, der nach Gleichrichter-Minuspol schaltet mit dem Masseanschluss des Boostereingangs, so baut man den ersten Kurzschluss. Er tritt genau dann auf, wenn der Mitelleiter eine negative Spannung gegenüber Schienenmasse hat. Dieser negativen Spannung folgt der Gleichrichter-Minuspol und als Verbraucher liegen da dann nur der Treibertransistor des Motorausgangs und eine der Gleichrichterdioden gegenüber Schienenmasse dazwischen. Das kann nicht lang gut gehen.
Aber lässt man das erste Kurzschluss-Problem mal außen vor, dann kommt zwangsläufig ein zweites auf. Man will ja nicht immer nur in eine Richtung fahren. Bleibt man beim Märklin-Prinzip stellt sich die Frage, wie der analoge Umschalt-Impuls alter Märklin-Trafos mit einem Decoder simuliert werden soll.
Geht man nun davon aus, dass die Loks nicht mit Allstrom-Motorschaltungen bestückt sind, sondern die Richtung über die Polarität, wie bei DC-Loks üblich, bestimmen. Der Lokdecoder kann eigentlich keine negative Spannung ausgeben, um die Polarität um zu drehen, weil es nach dem Gleichrichter nur eine positive Spannung gibt. Man bedient sich im Decoder zur Richtungsumkehr eines Tricks. Der Motoranschluss des Decoders, der bei Vorwärtsfahrt mit Gleichrichter-Minus verbunden wird, wird bei Rückwärtsfahrt mit Gleichrichter-Plus verbunden. Wäre also Gleichrichter-Minus = Schienenmasse um das obere Problem aus zu blenden, dann würde spätestens mit der Richtungsumkehr ein zerstörerischer Kurzschluss auftreten, weil dann Schienenmasse mit Gleichrichter-Plus verbunden wird!
Das Ganze kann also nur funktionieren, wenn der Booster allseitig von der Zentralenspannung galvanisch getrennt ist.
vielen Dank für deine Ausführung. Ich habe zwar nicht alles verstanden, dein Beitrag hört sich aber ziemlich fundiert an .
Eine kleine Hoffnung bleibt mir aber noch, ehe ich das Thema ad acta lege .
So wie ich verstanden habe, liegt das Problem darin, dass der Lok-Dekoder eine so genannte erdfreie Spannung liefert. Der Booster kann auch analog angesteuert werden (siehe #16 http://www.can-digital-bahn.com/for...post_212).
Leider bin ich mit dem Innenleben des Boosters nicht vertraut und bin da auf Vermutungen angewiesen, aber würde es dann funktionieren, wenn:
- der Lokedekoder "symmetrisch aufgeteilt" würde, z.B. mit einem TLE2426 von Texas Instruments
- und der Lokdekoder dann den Booster mit einem potentialfreien Signal versorgt?
beim Booster ist die Masse-Klemme des Eingangs direkt mit der Masse-Klemme des Ausgangs verbunden, die dort normalerweise mit den Schienen verbunden wird. Die 2. Klemme des Ausgangs versorgt dann den Mittelleiter mit dem verstärkten Signal des Eingangs (2. Klemme).
Da jedoch an beiden Motorausgängen des Lokdecoders nirgends Schienenmasse anliegt kommt es zum Kurzschluss, wenn der Booster-Ausgang nicht auch durch Trennungen in den Schienen (nicht nur beim Mittelleiter) vollkommen isoliert wird.
Welche Chips hier für eine Trennung geeignet wären, bin ich überfragt, wenn man den Booster-Eingang isolieren möchte (in dem Fall also zwischen Lokdecoder und Booster). Da fehlt mir einfach die Praxis dazu. Theoretisch müsste so etwas mit Optokopplern gehen, da das PWM-Signal ja ein Rechtecksignal ist. Ob die aber schnell genug sind, und ausreichend steile Signalflanken liefern. weiß ich nicht. Thorsten hatte da wohl so seine Schwierigkeiten damit, weshalb beim Booster die galvanische Trennung zwischen CAN-Bus und Controller sitzt und nicht zwischen Controller und Verstärker, so wie bei den meisten seiner neueren Module. (Der CAN-Bus muss gegenüber dem Schienensignal isoliert sein, da es sonst auch dort einen Kurzschluss gibt!)