Hallo zusammen,

bei meinen Recherchen im Netz ist jetzt auch mir aufgefallen, dass es im DCC-Standard mit RailCom eine weitverbreitete Technik für die Rückmeldung von Lok-Informationen an die Zentrale gibt .

In einfachen Worten heißt das nach meinem Verständnis, dass die Zentrale mal eine Zeit lang die Klappe hält und horcht, was denn die Lok-Dekoder so zu sagen haben. Wie das im Einzelnen funktioniert, sei erst Mal dahin gestellt. Technisch aber bedeutet es, dass die Senderichtung umgedreht wird.

Jetzt kommt der Booster ins Spiel.

Der sitzt zwischen Zentrale und Lok-Dekoder und hat eigentlich die Aufgabe, Informationen von der Zentrale zu empfangen und - gut verstärkt - an die Loks weiter zu senden. Was ist dann in dem Moment, in dem die Zentrale auf die Lok-Dekoder hört? Wenn der Booster nur aus Richtung Zentrale in Richtung Gleise "reden" kann, stellt er erst Mal eine Sperre dar.

Mir fallen spontan zwei Möglichkeiten zur Lösung ein:
- Der Booster wird für die Gegenrichtung aufgefrischt (Lok --> Zentrale)
- Ein separater RailCom-Schnüffler petzt die Infos an die Zentrale

In wie weit berührt RailCom das CAN-digital-Bahn-Projekt? Wie wird die RailCom-Fähigkeit hier erreicht - insbesondere beim ModulBooster?

Ein verwirrter
michael

Hallo Michael,

ich bin Märklinbahner, so habe ich mit DCC nicht viel am Hut.

Was noch für Module im Rahmen des CAN-digital-Bahn-Projekt aber alles entstehen könnten, kann ich heute noch nicht sagen. Sicher noch einige.

Schöne Grüße

BR96 Thorsten

Hallo Michael, hallo Thorsten,

ein RailCom-fähiger DCC-Booster erzeugt zyklisch eine kurze sogenannte Austastlücke oder auch RailCom-Cutout, jeweils für ein paar Millisekunden. In dieser Lückke sendet der Booster kein Gleissignal, aber jetzt können Informationen an die Zentrale gelangen. Meist kann die Erzeugung der Austastlückke im Booster ein- bzw. ausgeschlatet werden.
Ich weiß allerdings nicht, ob die Information von der Zentrale, die für die Nutzung von RailCom ebenfalls RailCom-fähig sein muss, aktiv abgefragt werden muss oder automatisch vom Decoder gesendet wird. Wenn ich die Ausführungen auf der Lenz-Homepage richtig deute, sendet z.B. ein RailCom-fähiger Lokdecoder von sich aus in der entsprechenden Austastlücke.
So viel zu dem, was ich selber schon mal über RilCom recherchiert hatte.

Viele Grüße

Viele Grüße,
Martina

Anlagenprojekt Bahnhof Lippstadt DB / WLE in H0 2L DCC
IB 2 / Rückmeldesystem und PC-Software noch nicht definitiv

Hallo Martina, hallo Thorsten,

danke für eure Antworten - habe ich sie doch um ein halbes Jahr verschlafen .

So wie ich es verstehe, muss dann der (CAN-digital-Bahn-)Booster die von der (railCom-fähigen) Zentrale ausgesendete Austastlücke erkennen und mögliche Antworten von Dekodern an die Zentrale weiterleiten. Würde heißen, er muss in zwei Richtungen arbeiten. Diese Rückrichtung würde m.E. lt. Spezifikation von Lenz Digital dem RailCom Detector entsprechen.

Ich vermute mal, dass der CAN-digital-Bahn-Booster diese Fähigkeit (noch) nicht besitzt.

Stimmt das so, Thorsten? Wäre eine RailCom-Erweiterung denkbar?

Edit:
Lese gerade, dass der (Can-digital-Bahn-)Booster lediglich die Austastlücke erkennen und abschalten müsste. Die Weiterleitung von Decoder-Nachrichten könnte dann von auf dem Markt vorhandenen RailCom-Detektoren übernommen werden.
Edit:
Erkennen und Abschalten lässt sich offensichtlich auch extern nachrüsten: Bei mindestens einem Mitbewerber gibt es einen RailCom-Adapter für seinen - nicht railCom-fähigen - Booster.

Viele Grüße
michael