Hallo zusammen,

dieselbe Frage habe ich im Stummiforum gestellt, aber erst jetzt bemerkt, dass - sowie ich das verstehe - die Modellstellwerk-Gemeinde stärker hier aktiv ist. Also erlaube ich mir, den Beitrag aus dem Stummiforum hierhin zu kopieren und dieselbe Bitte anzubringen: Wer hat wirklich das Modellstellwerk mit nur 1 Melder sicher in Betrieb???

Ich habe mich bereits intensiv mit diverser Steuerungssoftware befasst (Traincontroller, Rocrail, ESTWGJ, Modellstellwerk). Mir gefällt die Präsentation des Modellstellwerk - Domino 67 für SBB - sehr gut, da ich vor Jahrzehnten exakt diese Stellwerkart selber bedient habe. Meine Anlage ist H0m (Bemo), der Rhätischen Bahn frei nachempfunden. Es sind viele Blockabschnitte mit 120 bis 160 cm Länge (für eine Lok und 5 Wagen absolut ausreichend) vorhanden. Die Zentrale ist die Ecos2, vorhanden ist auch noch ein analoges Stellwerk.

Ich möchte später Gleisbelegtmeldungen eingerichtet haben und sicherstellen, dass die Züge bei Halt zeigendem Signal auch wirklich vor dem Signal anhalten (möglichst nahe und zuverlässig natürlich, auch an nicht einsehbaren Stellen). Reedkontakte oder ähnliches will ich nicht (kleine Spurweite), es muss über die Gleise laufen. Und nun möchte ich auch nicht in den Blöcken 3 Abschnitte machen (zu aufwändig), sondern nur immer nach dem Prinzip "1Block = 1Abschnitt = 1Rückmeldung" arbeiten. Ich weiss, dass oft gesagt wird, 3 Abschnitte pro Block sei sicherer. Die meisten Blöcke müssen in beiden Richtungen befahrbar sein (1spuriger Betrieb, Bahnhofgleise).

Nun möchte ich einmal von jemandem wissen, wie es wirklich ist mit nur 1 Melder pro Block. Ich habe noch niemanden gefunden, der Modellstellwerk mit nur 1 Abschnitt pro Block betreibt.

Die konkreten Fragen:
1. Könnte sich jemand "outen", der seine Anlage genau so betreibt und mir seine Erfahrungen mitteilen?
2. Wie genau halten die Züge vor dem Signal (bei sauberer Einmessung aller Fahrstufen und richtig eingestelltem Lokdecoder usw)?
3. Ist der 2Richtungsbetrieb sauber betreibbar?

Ihr wärt mir eine grosse Hilfe, bevor ich mich in den Kauf einer Software "stürze"

Beste Grüsse und vielen Dank im Voraus
Pipo48

Nachtrag: die beiden Handbücher habe ich selbstverständlich bereits komplett durchgelesen.

Hallo Pipo48,

ich bin erst im Probebetrieb (seit 2 Jahren - die Anlage ist in der Bauphase) . Meine ersten Erfahrungen sind sehr positiv, allerdings nur bei einwandfreier Funktion der Fahrzeuge werden die Haltestellen bis auf +/- 3-5cm genau eingehalten.
Die Betriebstemperatur ist ein wichtiger Faktor sowie die ABV Einstellung des Decoders.
Ich habe aus Sicherheitsgründen den Haltepunkt auf jedenfall als Melder (Lichtschranke, Reed- Hallsensor usw.) ausgeführt.
Der Aufwand ist bei 3L (Mä) sehr gering, bei 2 L allerdings etwas aufwendiger, aber man kann dann mit einfachen Fahrzeugen (alte Decoder, einfacher Motor, keine Lastreglung etc. usw.) sicher anhalten. Der Bremsabschnitt ist mit der Längeneinstellung unkritisch und vollkommen ausreichend, das klappt super.
Die Fahrzeuge mit mfx sowie die Lokpiloten sind bei mir die Favoriten geworden. Dann müssen halt die Motore ( Delta) umgebaut werden, und eventuell noch Kugellager spendiert bekommen.
Getestet habe ich das mit einem Melder, aber war auf Grund der verschiedenen Fahrzeuge mit dem Haltesensor besser hingekommen, und werde es auch so bauen. Sicher ist sicherer.
Wie gesagt, einige Fahrzeuge fahren auf den cm, andere muß man hin und her regeln.

Gruß
Ferdinand

Hallo Pipo48,

deine Frage habe ich auf meiner Testrunde mal nachgestellt:

1. Es funktioniert.
2. Wenn die Lok / die Züge immer in der gleichen Konfiguration fahren - ich habe meine Lok ein paar Runden drehen lassen und sie hielt jeweils im cm-Bereich.
3. Und das in beiden Richtungen.

Meine Eingaben im Block:

- Länge: Die gesamte Blockstrecke in cm.
- Besetztmelden: Melder für den gesamten Block
- Bremsen: 0
- Halteen: Ziel von Anfang des Blocks in cm

Das wars und es hat geklappt!

Weiter Fragen?

Gruß Ulli

Hallo Ferdinand und Ulli,

vielen Dank für Eure Antworten.

Ist noch jemand da, der Modellstellwerk mit nur 1 Melder benutzt?

Gruss Pipo

Modellstellwerk 10.6B97, Typ SBB bzw RhB Integra Domino 67. Anlage frei der RhB nachempfunden. 47 Loks Bemo, alle mit ESU Lokpilot 4 oder 5. Zentrale EcoS2 mit 2 Zusatzbooster von ESU. Alle 86 Weichen mit ESU Switchpilot angesteuert. Gleisfreimeldung und Rückmeldung mit LDT Littfinski-Modulen. Signale mit QDecoder angesteuert. 3 KehrschleifenModule LK200 Lenz.
Anlagencomputer = W10H

Hallo Ulli,
ich nochmals wegen dem Anhalten der Züge:
> toll, dass es bei Dir geklappt hat, das tönt vielversprechend
> im Handbuch Teil 1 Seite 47, Ziffer 6.6.4.2 heisst es: "Kalibrierte Fahrzeuge: Der Bremseinsatzpunkt hängt ab von der aktuell gefahrenen Geschwindigkeit. Das Triebfahrzeug wird dann mit der berechneten Bremsverzögerung so abgebremst, dass es ca 20 cm
vor Ende des Blockabschnitts zum Halten kommt."

Haben Deine Züge angehalten, weil du den Haltepunkt noch "manuell" um 18 - 20 cm verschoben hattest oder ist das ohne gegangen? Wenn letzteres zutrifft, müsste ich Ziffer 6.6.4.2 mehr als "möglichen Vorbehalt" interpretieren und nicht als zwingende Tatsache, oder?

Vielen Dank für eine nochmalige Stellungnahme aufgrund deiner Erfahrungen.

Freundliche Grüsse
Markus

Hallo Markus,

die Aussagen im Handbuch sind sicher richtig - der Punkt an dem die Lok/der Zug anhalten soll hängt von mehreren Faktoren ab:
- Die im Block zugelassene Geschwindigkeit,
- die Länge der Bremsstrecke,
- auch dem Abstand des Halteabschnitts vom Anfang des Blocks,
- den Einstellungen des Lokdecoder,
- und den Einstellungen für die Lok selbst im Lokfenster von Modellstellwerk - hier besonders die Masse.

Die Masse wirkt sich direkt auf den Auslauf/das Bremsverhalten aus.
Die Lok muss in jedem Fall eingemessen sein.

Es läuft auf ein Try und Error hinaus. Das ist bei Deiner Konstellation mit nur einem Belegabschnitt sicher eine Aufgabe.

Gruß Ulli